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Natürlich Gesund

Natürliche Hautpflege

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Aloe Vera: Ihr Gel wirkt kühlend und bewirkt wahre Wunder auf der Haut. Foto: pixelio.de/twinlili

Diese Pflanzen, Kräuter und Zutaten aus der Natur eignen sich zur Herstellung von Kosmetika

VON TANJA PIEPHO Teure Cremetiegel müssen nicht sein, denn die Natur hält Pflanzen, Kräuter und Zutaten bereit, deren Inhaltsstoffe sich wunderbar für die schnelle Herstellung wohltuender Kosmetik und Pflege eignen.Nachtkerze, Rotklee & Co. gegen FältchenWenn die Haut ihre Spannkraft verliert, werden Fältchen sichtbar. Das Öl der Nachtkerze zählt zu den echten Anti-Aging-Produkten aus der Natur, die in der Krautpflanze enthaltene Gamma-Linolensäure glättet und belebt. Dafür einige Tropfen in den Handflächen verreiben und ins Gesicht einmassieren. Eine nährende Antifaltencreme lässt sich aus Rotklee herstellen. Die Rotkleeblüten aus der Apotheke in ein Glas mit Deckel geben und mit Weizenkeimöl auffüllen. Nach drei Wochen absieben, den Sud im Wasserbad erwärmen und 20 Gramm Bienenwachs darin schmelzen. Für den guten Duft fünf Tropfen Rosenöl dazugeben. Die Creme hält sich rund sechs Monate. Vor gesunden Antioxidantien mit hautstraffender Wirkung strotzt auch der Granatapfel. Eine Maske aus der Granatapfelschale unterstützt die Elastizität und gleicht die Hautfeuchtigkeit aus. 20 Gramm Granatapfelschalenmehl mit Granatapfelkernen und etwas Tonerde mischen. Mit destilliertem Wasser zu einer Paste rühren und in kreisenden Bewegungen auf die Haut auftragen. Nach zehn Minuten mit lauwarmem Wasser abwaschen.Empfindliche Haut schützen und pflegenEmpfindliche Haut reagiert auf Kälte, Sonne oder neue Kosmetika mit Reizungen und Rötungen. Zur Pflege und Stärkung der Hautbarriere empfiehlt sich Mandelöl. Ein paar Tropfen genügen. Kamille zählt zu den populärsten Heilpflanzen. Die Blüten zeigen auf der Haut eine erstaunliche Wirkung. Ein Kilo Kamillenblüten auf vier Liter heißes Wasser geben und in ein Vollbad gleiten lassen. Das beruhigt die Haut und entspannt. Aus zwei, drei Esslöffeln Kamillenblüten und 250 Milliliter kochendem Wasser lässt sich auch eine Gesichtsmaske zubereiten. Ein Tuch darin tränken und aufs Gesicht legen. Darüber ein trockenes Tuch ausbreiten und eine halbe Stunde einwirken lassen.

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Pflanzen können heilende Wirkung haben.
Foto: fotolia.com/ viperagp

Ringelblüten und Quark helfen bei Sonnenbrand

Die Blüten der Ringelblume sind ein Wunderheilmittel für Sonnenbrand und Ausschlag. Den Sud aus einem Teelöffel getrockneten Ringelblumenblüten und einer Tasse kochendem Wasser zehn Minuten ziehen lassen. Dann ein Tuch damit tränken und auf die irritierte Haut legen. Eine Quarkmaske dient ebenfalls als Hausmittel, um Schwellungen und Sonnenbrand zu lindern, und sorgt für zarte Haut. Als Wickel auf die betroffene Stelle aufgebracht, wirkt der Käse kühlend und feuchtigkeitsspendend.

Feuchtigkeitsspender aus der Natur

Sie kommt mehrere Monate ohne Wasser aus, denn die Feuchtigkeit speichert die Aloe vera in ihren Blättern. Und dieses Feuchtigkeitsdepot verleiht das kaktusähnliche Liliengewächs der menschlichen Haut. Ihr Gel kann pur aufgetragen werden. Als Peeling aus je zwei Esslöffeln Naturjoghurt und geriebenen Mandeln und je einem Esslöffel Aloe-Gel und Honig entfernt Aloe Hautschuppen, regt die Durchblutung an und sorgt für einen gewaltigen Frische-Kick. Ideal für rissige Stellen an Ellenbogen und Knien ist reine Kakaobutter. Sie schmilzt beim Auftragen und hat damit gleichzeitig einen kühlenden Effekt. Aus 20 Gramm Mandelöl, 30 Gramm Kakaobutter und 20 Gramm Bienenwachs lässt sich ein Balsam für spröde Lippen zaubern.

Zaubernuss gegen glänzende Haut

Große Poren, Mitesser und Pickel – wenn die Gesichtshaus nicht ebenmäßig ist, sondern viel Talg produziert und glänzt, ist die richtige Pflege das A und O. Zum Beispiel mit einem Gesichtswasser aus der Iriswurzel. Dafür lässt man die zerkleinerte Wurzel aus der Apotheke eine halbe Stunde in einem halben Liter Wasser sieden. Über Nacht in einer Porzellanschale abkühlen lassen, die Flüssigkeit erneut anwärmen und einen Löffel Honig hinzugeben. Durch ein Sieb gießen und das Gesicht morgens und abends damit reinigen. Die ätherischen Öle der Zaubernuss ziehen vergrößerte Poren zusammen und mindern die Talgproduktion. Die Zubereitung einer erfrischenden Creme ist ebenso einfach: Vier Esslöffel Buttermilch mit zwei Teelöffeln pulverisierten Zaubernussblättern aus der Apotheke, einem Teelöffel Aprikosenöl und zwei Teelöffeln Mandelöl verrühren. In ein Glas füllen und innerhalb einer Woche verbrauchen.

Gegen Orangenhaut ist ein Kraut gewachsen

Wenn die Spannkraft der elastischen Fasern im Unterhautgewebe abnimmt, lagert sich dort vermehrt Fett ein. Die Folge: Cellulitis. Auch gegen Orangenhaut ist ein Kraut gewachsen: Birkenblätter. Sie haben eine aktivierende und hautstraffende Wirkung. 250 bis 500 Gramm der Blätter in zwei Litern Wasser ziehen lassen und in ein Vollbad geben. Auch der in Efeu enthaltene Wirkstoff Hederin hilft gegen die Dellen. Drei Handvoll Efeublätter mit einem Liter Wasser für fünf Minuten aufkochen, absieben und Tücher eintauchen, die dann für zehn Minuten aufgelegt werden. Ebenso lassen sich zerriebene Efeublätter direkt auf die Haut massieren.

Für Haut und Schleimhaut – Honig als Heilmittel

Er lindert Husten, enthält viele Nährstoffe und wird als medizinischer Honig bei Verbrennungen verwendet

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Honig schmeckt nicht nur gut, er ist auch gesund. Der von Bienen produzierte Nektar kann bei bestimmten Erkrankungen helfen, sogar besser als manch ein chemisch hergestelltes Medikament. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

VON TERESA NAUBER

Eingerührt im Tee oder pur auf dem Löffel: Honig schmeckt nicht nur gut, er ist auch gesund. Zwar enthält er ähnlich viele Kalorien wie Zucker, dafür aber eine Reihe wichtiger Nährstoffe. Außerdem lindert er Husten besser als mancher Hustenstiller.

80 Prozent Zucker, knapp 20 Prozent Wasser: Die Zutatenliste von Honig hört sich nicht nach gesunder Kost an. Und doch kann der Nektar bei bestimmten Erkrankungen helfen, sogar besser als manch ein Medikament.

Jeder Deutsche isst dem Statistischen Bundesamt zufolge im Schnitt zwischen 30 und 35 Kilogramm weißen Zucker pro Jahr – aber nur ein Kilogramm Honig. Helmut Horn findet das sehr bedauerlich. „Honig ist der bessere Zucker“, sagt der Leiter des Honiglabors an der Universität Hohenheim in Stuttgart. Denn dem Körper fällt es leichter, den Honig-Zucker in Energie umzuwandeln.

Außerdem enthält Honig auch andere Stoffe, die wichtig sind für den Organismus: In dunklen Honigsorten wie Waldhonig stecken vermehrt Spurenelemente wie Eisen, Jod oder Mangan, von denen der Mensch eher zu wenig aufnimmt. „30 bis 50 Gramm Honig pro Tag können den Bedarf schon zu einem beträchtlichen Teil decken“, sagt Horn. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist zurückhaltender: „Ja, Honig enthält geringe Mengen Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe“, sagt Silke Restemeyer von der DGE. „Allerdings ist der Gehalt so gering, dass er für die Bedarfsdeckung unwichtig ist.“

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Feiner Süßmacher: Honig enthält hauptsächlich Zucker, ist aber ein klein wenig kalorienärmer als Industriezucker. 
Foto: Franziska Gabbert

Früher kam Tee mit Honig vor allem dann zum Einsatz, wenn jemand Husten hatte. Man stellte sich vor, dass sich der Honig wie ein Schutzfilm über die Schleimhäute legt. Und damit lagen die Menschen gar nicht so falsch, wie neuere Studien zeigen.

Die Ärztliche Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin an der Uniklinik Tübingen, Prof. Stefanie Joos, hat sich angewöhnt, Eltern erst mal Honig zu empfehlen, wenn ein Kind einen Infekt mit Husten hat. „Die einzige Ausnahme sind Säuglinge unter einem Jahr.“ Zum Schutz vor der Lebensmittelvergiftung Botulismus sollen Babys noch keinen Honig essen. Was steckt im Honig, das den Husten stillt? „Bestimmte Stoffe im Honig sind offenbar in der Lage, Bakterien, Pilze und Viren abzutöten“, sagt Joos. Dafür verantwortlich ist ein Enzym, das die Bienen dem Honig hinzufügen, ergänzt Prof. Karl Speer, Lebensmittelchemiker an der TU Dresden: die sogenannte Gluccoseoxidase. Das Enzym hemmt die Entwicklung von Keimen.

Nicht jeder Honig enthält aber, was er enthalten soll. „Entscheidend sind die richtige Lagerung und dass der Honig nicht zu lange unterwegs war“, sagt Helmut Horn. Wer sichergehen will, dass der gekaufte Honig noch ausreichend Nährstoffe enthält, kann auf zwei Kennzeichen achten: die Europäische Honigverordnung und das Siegel des Deutschen Imkerbunds.

Gegen Husten rührt man ihn am besten in heißes Wasser oder Tee – bei Trinktemperatur. „In kochendem Wasser werden die wachstumshemmenden Eigenschaften des Honigs abgebaut“, sagt Horn. Für eine Anwendung wird ganz spezieller Honig verwendet: auf der Haut. Joos zufolge wenden Ärzte Honig auf der Haut vor allem bei Verbrennungswunden an. „Normalerweise werden diese Wunden mit Silbersulfadiazin behandelt“, sagt sie. In Studien schnitt medizinischer Honig aber genauso gut ab. Wer Honig als Medizin verwenden will, kann auf eine ganz besonders wirksame Sorte zurückgreifen: Manuka-Honig aus Neuseeland. Er wirkt nicht nur über das Wasserstoffperoxid antibakteriell. Er enthält auch eine Verbindung namens Methylglyoxal (MGO) in hohen Konzentrationen. Man konnte nachweisen, dass Methylglyoxal beispielsweise den Darmkeim Escherichia coli abtöten kann.

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Diese Pflanzen, Kräuter und Zutaten aus der Natur eignen sich zur Herstellung von Kosmetika