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Gesundheit für alle

Diese Kinderkrankheiten sollten Eltern kennen

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Schnupfen kann bei Kindern sowohl Symptom einer Erkältung sein als auch eine klassische Kinderkrankheit begleiten.        Foto: pixelio.de/Hofschläger

Aus Angst vor Nebenwirkungen werden viele Kinder nicht mehr gegen Mumps, Masern, Röteln und Co. geimpft

von Tanja PiephoImpfungen zählen zu den wichtigsten Fortschritten der Medizin. Trotzdem werden sie in Deutschland aus Angst vor Nebenwirkungen immer weniger in Anspruch genommen. Doch die Impfmüdigkeit vieler Eltern öffnet verschiedenen Infektionskrankheiten wie Röteln, Mumps, Masern und Windpocken Tür und Tor. Hat sich der Nachwuchs erst einmal mit Masern, Röteln oder Mumps angesteckt, versetzt das viele Eltern in Unruhe. Erst recht dann, wenn die typischen Symptome nicht eindeutig zu erkennen und die Kinder zu klein sind, um zu Halsschmersagen, was ihnen weh tut. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Kinderkrankheiten und wie Eltern vorbeugen, verhindern und behandeln können.Magen-Darm-InfekteMagen-Darm-Infekte treffen Kinder häufiger als Erwachsene. Das A und O bei Durchfall und Erbrechen heißt: viel trinken. Denn gerade bei Säuglingen kann es zu einer lebensbedrohenden Dehydration kommen. Stilles Wasser und leicht gesalzene oder mit Traubenzucker gesüßte Tees helfen, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Hält der starke Durchfall beim Baby länger als sechs, beim Kleinkind länger als zwölf und beim Schulkind länger als 18 Stunden an – ab zum Arzt!Hand-Fuß-Mund-KrankheitVon der Hand-Fuß-Mund-Krankheit sind vor allem Kinder unter sechs Jahren betroffen. Auf Fieber und grippeähnliche Symptome folgen zumeist schmerzhafte Bläschen im Mund und ein Ausschlag an Hand- und Fußinnenflächen. Die Kinder fühlen sich etwa zwei Tage lang unwohl. Nach weiteren zehn Tagen ist die ungefährliche Viruserkrankung überstanden. Tinkturen aus der Apotheke helfen gegen den Schmerz, ebenso Mundspülungen.KeuchhustenKeuchhusten zählt zu den ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Was mit Husten und Schnupfen beginnt, mündet in starke, Minuten andauernde krampfartige Hustenattacken und anschließendes Erbrechen. Bei ganz jungen Babys kann es sogar zu plötzlichen Atemstillständen kommen. Mit Antibiotika sind Kinder fünf Tage ansteckend, ohne drei Wochen lang. Vorbeugend wirkt nur ein Impfschutz.ScharlachFieber, Halsweh und Erbrechen, die typische „Himbeerzunge“, rötlicher Ausschlag vom Oberkörper über Bauch und Beine – Scharlach ist eine ernstzunehmende Krankheit, die hauptsächlich im Herbst und Winter bei vier bis zwölf Jahre alten Kindern auftritt. Wird die von Streptokokken ausgelöste typische Kinderkrankheit nicht ausreichend mit Antibiotika behandelt, kann sie bereits nach zwei bis drei Wochen zu schweren Erkrankungen von Herz, Nieren, Gelenken und Gehirn führen.WindpockenDer Name klingt harmlos und viele halten die Infektion für eine ungefährliche Kinderkrankheit. Für Schwangere, Neugeborene und Erwachsene können Windpocken jedoch gefährlich werden, deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Windpockenimpfung schon für Babys. Hat sich das Kind infiziert, kommt nach zwei Tagen Unwohlsein meist Fieber dazu und über den ganzen Körper verteilen sich kleine rote Flecken, die zu juckenden Bläschen mit wässrigem Inhalt werden. Gegen das Jucken hilft: Hitze vermeiden, tägliches Baden und ein juckreizstillendes Medikament.MasernSie kündigen sich durch Husten, Schnupfen und Fieber an, hinter den Ohren und im Gesicht beginnt nach wenigen Tagen ein roter Ausschlag. Masern sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn neben Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündungen besteht das Risiko einer Gehirnentzündung. Grund genug für achtsame Eltern, ihren Nachwuchs gegen Masern impfen zu lassen.RötelnEine meist harmlos verlaufende Virusinfektion sind die Röteln, die allerdings dem ungeborenen Kind bei einer Erkrankung während der Schwangerschaft schwere Schäden zufügen können. Röteln erwischen meist Kindergarten- und Schulkinder zwischen fünf und neun Jahren, die dann zwei, drei Wochen nach Ansteckung über Kopf-, Glieder- und Halsschmer zen klagen. Später kommt ein kleinfleckiger, hellroter Hautausschlag dazu. Bettruhe wird auch hier empfohlen, vor allem aber eine Impfung.

Was bei Kreuzallergien zu beachten ist

Eine allergologische Beratung erstellt für die Betroffenen passgenaue Ernährungspläne

Wenn der herzhafte Biss in einen Apfel ein unangenehmes Kribbeln auf der Zunge auslöst, kann dahinter eine sogenannte Kreuzallergie stecken. Das bedeutet, dass Pollenallergiker auch einige Obst- und Gemüsesorten nicht vertragen. Vor allem bei einer Pollenallergie auf früh blühende Bäume und Sträucher wie Birke, Erle und Hasel treten häufig gleichzeitige Lebensmittel-Allergien auf. Betroffene müssen in diesem Fall allerdings nicht dauerhaft auf allergieauslösendes Obst verzichten. So ist es durchaus möglich, dass die Kreuzallergie lediglich während der jeweils akuten Pollensaison auftritt und das Obst zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr verzehrt werden kann.

Jene Kreuzallergien, bei denen das Immunsystem sowohl auf Pollen als auch auf bestimmte Obst- und Gemüsesorten oder gar Gewürze reagiert, werden auch als pollenassoziierte Nahrungmittelallergien bezeichnet. Diese treten bei jenen Allergikern auf, die auf Birken-, Erlen- und Haselpollen reagieren, und folglich häufig auch auf Nüsse, Kern und Steinobst, Kiwis, Sellerie, Karotten und rohe Kartoffeln. Abzugrenzen sind Kreuzallergien unterdessen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund e. V. (DAAB) rät betroffenen Allergikern zu einer allergologischen Ernährungsberatung mit Erstellung eines passgenauen Ernährungsplans. Bei dieser kann festgestellt werden, inwieweit ein bestimmtes Obst oder Gemüse anderweitig verarbeitet werden kann, um für den Allergiker noch verträglich zu sein. Aus Vorsicht auf möglichst viele Lebensmittel zu verzichten, darf keine Lösung sein, da der Organismus dann nicht mehr optimal versorgt werden kann. Laut DAAB übernehmen die Krankenkassen in der Regel einen Teil der Beratungskosten. dpa/tmn

Betroffene sollten zu einem Allergologen gehen

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Prof. Dr. Thomas Werfel, Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie und Leiter der Forschungsabteilung Immundermatologie und experimentelle Allergologie an der Medizinischen Hochschule Hannover

Welche Schritte soll ein Allergiker bei einem ersten Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie umgehend einleiten?

Der Betroffene sollte zu einem Experten – in der Regel zu einem Allergologen – gehen und von diesem eine gezielte Diagnostik einleiten lassen.

Gibt es goldene Regeln, um den Alltag problemfrei meistern zu können?

Nach einer gezielten Diagnostik sollte der Betroffene die wirklich relevanten Allergene – aber nur diese, und nicht alle Lebensmittel, die potenziell kreuzreagieren können – zukünftig meiden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten sind bei allergischen Symptomen auf Nahrungsmittel am wirkungsvollsten?

Hier empfehle ich eine Allergenmeidung. Falls es dennoch zu Symptomen kommt, hilft eine antiallergische Therapie mit Antihistaminika, also antiallergischen Wirkstoffen, welche die Effekte der körpereigenen Substanz Histamin aufheben. Weitere Maßnahmen können die Verabreichung von Kortison sein, nach Absprache mit dem behandelnden Arzt auch Asthmaspray und bei schweren Reaktionen sogar eine Behandlung mit Adrenalin.

Wie verhalte ich mich, wenn ich zum Essen eingeladen werde?

Der Betroffene sollte beim Gastgeber nachfragen, welche Lebensmittel oder Inhaltsstoffe verwendet worden sind und darüber hinaus vorsichtig bleiben.

Behalte ich eine Kreuzallergie mein Leben lang?

Grundsätzlich können sich Allergien „verlieren“ (spontane Toleranzentstehung). Manchmal kann eine spezielle Immuntherapie, die Hyposensibilisierung, zum Beispiel mit Birkenpollen bei Kreuzreaktionen beispielsweise gegen Äpfel helfen.

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Aus Angst vor Nebenwirkungen werden viele Kinder nicht mehr gegen Mumps, Masern, Röteln und Co. geimpft