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Fachbetriebe in Ihrer Nähe

Fahrverbote für Fachbetriebe sind der falsche Weg

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Fahrverbote in den Kommunen wären für die meisten Fachbetriebe wirtschaftlich bedrohlich. Foto: Beck/Pixelio

Die Handwerkskammer Hannover fordert von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge möglichst Abstand zu nehmen

Der Großteil der Fachbetriebe, die in Hannover und der Region mit dieselbetrieben Fahrzeugen unterwegs sind, fürchten um ihre Existenz, wenn Fahrverbote wirklich die Folge der Umweltverschmutzung sein sollten. Im Stadtgebiet Hannover sind dies etwa 15.000 Fahrzeuge und in der Region Hannover etwa 34.000 Fahrzeuge. Fast vier Fünftel aller Handwerkerfahrzeuge haben einen Dieselantrieb, etwa ein Fünftel sind benzingetriebene Fahrzeuge. Der Anteil von Gas-, Hybrid- und Elektrofahrzeugen liegt im Handwerk derzeit in einer Größenordnung von etwa ein Prozent. Wenn man nur Transporter, schwere und leichte Nutzfahrzeuge betrachtet, verfügen fast 100 Prozent der Fahrzeuge der Handwerksbetriebe über einen Dieselantrieb.

Die Automobilindustrie hat Schadstoffemissionsmessungen manipuliert.

Karl-Wilhelm Steinmann Präsident der Handwerkskammer Hannover

Fahrverbot wäre wie Berufsverbot

Fahrverbote würden für viele Betriebe daher de facto wie ein Berufsverbot wirken. Im Übrigen hat das Bundesverwaltungsgericht in der Erklärung zum aktuellen Urteil angemahnt hat, dass bei Maßnahmen das Gebot der Verhältnismäßigkeit zu beachten ist. Gleichzeitig hat das Bundesverwaltungsgericht auch betont, dass hinreichende Ausnahmen für Handwerker und Anwohner erforderlich sind.

„Auch wenn die Umsetzung in Hannover und Hameln mit Augenmaß erfolgt, bleibt ein unangenehmer Beigeschmack: Es sind auf Bundeseben keine zielführenden Messverfahren für Motoren festgelegt worden“, erklärt Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident der Handwerkskammer Hannover. „Die Automobilindustrie hat Schadstoffemissionsmessungen manipuliert. Die eigentlichen Verursacher der Stickoxid-Thematik sind daher nicht die Dieselfahrer, sondern die Hersteller der Dieselfahrzeuge und die Bundespolitik, die die Kontrollen hat schleifen lassen.“ Steinmann stellt klar, dass die Kommunen mit Augenmaß vorgehen müssen, ansonsten gehören das Handwerk, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie seine Kunden zu denen, die die Zeche bezahlen. Mit Blick auf die EU-Klimaziele stellt er fest, dass die Diskussion über Dieselfahrverbote hier wenig hilfreich ist. „So kommen wir den Klimazielen nicht näher. 2017 sind die durchschnittlichen CO2-Emissionen von neuzugelassenen PKW wieder gestiegen. Und Angebote für bezahlbare Elektro- und Erdgasfahrzeuge sind bei weitem noch nicht ausreichend am Markt vorhanden.“

Quelle: Handwerkskammer Hannover

Umsatzkiller Baustelle: IHK-Leitfaden hilft Unternehmen

Auch die Fachbetriebe leiden unter zunehmenden Behinderungen

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Wenn in den Städten, so wie hier in Gehrden 2016, Baustellen den Verkehr behindern, ist dies für viele Einzelhändler eine schwierige Situation.

Aufgerissene Straßen und Sperrungen kosten nicht nur Autofahrer Zeit und Nerven, auch die an Baustellen anliegenden Einzelhändler und Dienstleister leiden vielerorts unter Kundenschwund und Umsatzrückgängen. Und die Baustellen werden nicht weniger, denn der Nachholbedarf allein im Straßenbau ist immens. Auch die Fachbetriebe aus dem Calenberger Land leiden immer wieder unter Baustellen. Aktuell steht die Gehrdener Innenstadt seit einigen Jahren im Fokus.

Drastische Einbrüche beim Umsatz möglich

„Wir haben lange angemahnt, dass stärker in die Verkehrsinfrastruktur investiert werden muss“, sagt Christian Bebek, Leiter der Verkehrsabteilung der IHK Hannover. Die Etats wurden mittlerweile aufgestockt und Bautätigkeit ist im Straßenbild heute Normalität. „Dieser Investitionsschub ist notwendig und positiv, löst aber in Geschäftslagen bei den vom Bau unmittelbar betroffenen Unternehmen nicht nur Freude aus“, so Bebek. Verdreckte Schaufenster, Lärm, wenig Parkraum und eine schlechtere Erreichbarkeit mindern die Attraktivität für Kunden und können in extremen Fällen zu drastischen Umsatzeinbrüchen führen.

Für betroffene Unternehmen stellt sich in der Bauphase dann meist die Frage nach Entschädigungs- oder Ersatzansprüchen. Diese sind aber keineswegs so selbstverständlich wie ein Anlieger das erwarten würde. Normale Bautätigkeit muss ein Anlieger in der Regel hinnehmen.

Entschädigungs- oder Ersatzansprüche

Bei Planungsfehlern oder unverhältnismäßiger Belastung steigen aber die Chancen auf Entschädigung. Als Hilfestellung für Unternehmen hat die IHK daher den Leitfaden „Straßenbaumaßnahmen - Entschädigungs-ansprüche und Baustellenmarketing“ entwickelt. Im neuen IHK-Leitfaden werden auch kommunikative Maßnahmen vorgestellt, die Unternehmen helfen können, durch eigenes Baustellenmarketing in der Bauphase attraktiv für ihre Kunden zu bleiben. Quelle: IHK Hannover

Leitfaden zum Download: Der IHK-Leitfaden für baustellengeplagte Unternehmen steht frei zum Download auf der Website unter 


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Die Handwerkskammer Hannover fordert von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge möglichst Abstand zu nehmen