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Die Anschnallpflicht gilt auch für Schwangere

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Wer schwanger in den Urlaub fährt, sollte vorher mit dem Arzt sprechen. Foto: dpp-Autoreporter

Ein Kind ist für eine junge Familie immer ein freudiges Ereignis – insbesondere, wenn es das erste ist. Und es gibt nicht wenige Menschen im Umfeld, die mit guten Ratschlägen bei der Hand sind. Am wenigsten allerdings scheint dabei der Fokus auf das Thema Autofahren in der Schwangerschaft gelegt zu werden. Aber insbesondere in den späteren Monaten der Schwangerschaft ist es für die werdende Mutter nicht einfach, ein Auto zu bewegen. Das fängt schon bei der Anschnallpflicht an. Auch wenn es im ersten Moment einfacher und bequemer erscheint, die Pflicht einfach mal Pflicht sein und den Gurt hängen zu lassen – auch Schwangere müssen sich im Auto anschnallen. Was für Menschen im Allgemeinen gilt, ist bei Schwangeren erst recht gegeben. Unangeschnallt Auto zu fahren kann lebensgefährliche Konsequenzen haben. Und dann geht es nicht allein um das Leben der Fahrerin, sondern auch um das des ungeborenen Kindes. Bei einem Unfall prallt in diesem Fall der Bauch der Mutter ungebremst gegen das Lenkrad. Dabei ist es möglich, dass sich der Mutterkuchen von der Gebärmutterwand löst. Das kann sogar noch Stunden nach dem Unfall vorkommen. Eine Fehlgeburt kann im schlimmsten Fall die Folge sein. Sollte tatsächlich ein Unfall passieren, ist es ratsam, sich ärztlich untersuchen zu lassen.

Was bei einer werdenden Mutter im Auto zu beachten ist – ab der 27. Woche nicht mehr selbst fahren

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Beim Anschnallen ist es wichtig, den Beckengurt unterhalb des Bauches zu platzieren. Keinesfalls gehört über den Bauch, denn bei einem Aufprall wirken Kräfte zwischen drei und fünf Tonnen auf den Bauch. Im Handel sind entsprechende Gurtadapter erhältlich, die die Lage des Gurts derart beeinflussen, dass er nicht über dem Bauch zu liegen kommt. Der Adapter wird an der Rückenlehne des Sitzes befestigt. Zwischen den Beinen liegt dabei eine Schlaufe, durch die der Beckengurt geführt und somit vom Bauch ferngehalten wird. Zusätzlich sollte die Rückenlehne des Sitzes steil gestellt werden. Der Schultergurt sollte zwischen den Brüsten liegen.

Das Anschnallen ist nur der erste Teil einer Autofahrt als Schwangere. Das werdende Kind kann auch die Fahrt an sich beeinflussen. Rein physisch behindert der Bauch das Autofahren. Die Gewichtszunahme belastet zusätzlich die Beine. Eine Möglichkeit, bei längeren Fahrten die Beine zu entlasten, ist, Kompressionsstrümpfe anzulegen. Es kann auch helfen, die Zehen gelegentlich hochzuziehen und die Fußsohlen stark auf den Boden zu drücken, um die Durchblutung zu unterstützen. Gerade bei Fahrten in den Urlaub – sei es als Fahrerin oder auf dem Beifahrersitz – kann es zu großen Belastungen kommen. Ein beratendes Gespräch mit dem Frauenarzt ist geboten, wenn eine Urlaubsreise ansteht.

Bei der Autofahrt gilt – egal, ob kurz oder lang – dass die Kraft in der Ruhe liegt. Eine defensive Fahrweise ist allemal gesünder als die sportliche Variante. Auf diese Weise sieht man auch rechtzeitig Dinge, die einer Schwangeren unangenehm sein können, wie etwa Schlaglöcher, die vermieden werden sollten. Wenn der kürzeste Weg von A nach B über holprige Straßen verläuft, ist ein Umweg über besser ausgebaute Straßenoberflächen ratsam. Bei längeren Fahrten sollten ausreichend Erholungspausen eingelegt werden.

Bei Hochschwangeren – etwa ab der 27. Woche – ist vom Steuern eines Autos generell abzuraten. In dieser Zeit kommt es bei den werdenden Müttern nicht selten zu Konzentrationsstörungen, Müdigkeit oder Rückenschmerzen. Da das keine guten Voraussetzungen für eine eigene Autofahrt, gilt in diesem Fall: Hochschwangere lassen sich besser fahren.