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Gut sehen

Die richtige Brille für jeden Bedarf

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Moderne Brillenfassungen und Gläser genügen heutzutage sowohl medizinischen als auch modischen Erfordernissen.         Foto: iStockphoto.com/nicexray

Der Wandel der Brille von der ungeliebten Sehhilfe hin zum pfiffigen Mode-Accessoire ist längst vollzogen. Was es beim Kauf der passenden und richtigen Augengläser zu beachten gilt.

von Markus BeimsGut sehen und dabei gut aussehen ist heutzutage selbstverständlich. Doch Brille ist nicht gleich Brille, denn für unterschiedliche Ansprüche und Anwendungsbereiche gibt es verschiedenartige Modelle und Materialien. „Befeuert durch einen regelrechten Technologiesprung in der Fertigung von Brillengläsern hat sich in den vergangenen zehn Jahren das Angebot extrem aufgefächert, sodass die Augenoptik heute für nahezu jeden Sehbedarf und jedes Sehbedürfnis die perfekte Lösung bietet. Niemand muss beispielsweise mehr mit einer konventionellen Gleitsichtbrille am Monitor sitzen oder seinem Sport mit der Alltagsbrille nachgehen“, erklärt Thomas Truckenbrod, Präsident des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA). Nasenfahrrad und Spekuliereisen werden heutzutage nur noch spaßeshalber als Synonyme für die Brille verwendet. Ganz im Gegenteil: Die Augengläser müssen nicht nur zur Gesichtsform passen, idealerweise wird sogar die aktuelle Frisur als Maßgabe herangezogen, denn ein bisschen Eitelkeit steckt schließlich in jedem von uns. In erster Linie allerdings soll die Brille eine Sehschwäche korrigieren, sei es für Weitsichtige beim Autofahren oder für Kurzsichtige beim Lesen. Wie wertvoll das eigene Augenlicht ist, verdeutlichen die aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). So waren im Oktober 2017 weltweit rund 217 Millionen Menschen sehbehindert und sogar 36 Millionen komplett blind. Nicht umsonst wurde der „Welttag des Sehens“ ausgerufen.

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Bei Verdacht auf Sehschwäche sollten Kinder rasch einem Augenarzt vorgestellt werden. 
Foto: iStockphoto.com/Sladic

Sehschwäche möglichst rasch korrigieren

Eine Sehschwäche früh zu diagnostizieren und zu korrigieren kann vielerlei Problemen bereits im Kindesalter vorbeugen. Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) empfiehlt Eltern daher, vor dem Schulstart mit den Kindern einen Augenoptiker aufzusuchen. „Schlechtes Sehen steht oft in direktem Zusammenhang mit schwachen Schulleistungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Unlust oder Kopfschmerzen. Nicht nur für den Sport, auch für den Schulweg und die Teilnahme am Straßenverkehr ist gutes Sehen unerlässlich“, so die Experten des ZVA. Überdies gibt es sogar Schulsportbrillen, die mit der Plakette „schulsporttauglich“ beziehungsweise „schulsporttauglich plus Augenschutz“ ausgezeichnet sind.

Individuell angefertigte Sportbrillen

Beim Thema Sport werden Augenoptiker ohnehin hellhörig. Um auch bei körperlicher Anstrengung den Durchblick zu behalten, raten Fachleute häufig zum Gebrauch von Sportbrillen. Was ist hierbei zu beachten? Wer Nordic Walking betreibt oder im Fitnessstudio auf dem Ergometer seine Kilometer abstrampelt, ist häufig noch mit seinem klassischen Brillengestell gut bedient. Brillenfassungen aus Metall sind mittlerweile derart robust und korrosionsbeständig, dass selbst der menschliche Schweiß nicht viel ausrichtet. Einfache Kunststoffgestelle dagegen können von Ausdünstungen durchaus angegriffen und beschädigt werden.

Bei rasanteren Sportarten, angefangen beim Tennis über den Fußball bis hin zum Kampfsport, stellt die Bruchgefahr von Gläsern und Gestell die größte Gefahr dar. Hier raten Fachleute häufig zu einer individuell angefertigten Sportbrille, die der ausgeübten Sportart entsprechend gearbeitet ist. Radsportler benötigen einen zusätzlichen Schutz vor Zugwind oder gar Steinschlag. Squashspieler kommen nicht selten mit Ball oder Schläger des Mitspielers in Kontakt und benötigen ein dementsprechend schlagresistentes Material. Anti-Rutsch-Beschichtungen an Nasen und Ohren können ebenso nützlich sein wie eine ausreichende Luftzufuhr im Nasenbereich, um beschlagene Gläser zu vermeiden. 

Für diese und viele andere Lebensbereiche gibt es hochspezialisierte Produkte, aus denen die Augenoptiker nicht zuletzt dank ihrer guten Ausbildung das jeweils beste für ihren Kunden finden werden.

Thomas Truckenbrod,
ZVA-Präsident

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Im Zeitalter der Digitalisierung wächst die Anzahl der Bildschirmarbeitsplätze rasant. So sehr Computer die Arbeit auch erleichtern, für die Augen bedeuten sie Hochleistungszwang. Der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Entfernungen – von der Tastatur über den Bildschirm hin zum Kollegen und zurück – sowie die Verarbeitung ganz unterschiedlicher Kontraste und Helligkeiten kann zu Kopfschmerzen führen. Die Fachleute des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) raten in diesem Fall zur Verwendung einer Arbeitsplatz- oder Bildschirmbrille. „Sie deckt genau jene Distanz zum Monitor ab, für die eine Lesebrille ebenso ungeeignet ist wie eine Gleitsichtbrille“, so die Empfehlung des ZVA. Zugleich verhindert diese den sogenannten Augen- oder Sehstress, der sich durch müde oder trockene Augen, verschwommenes Sehen, aber auch Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen äußern kann und über den viele regelmäßige Bildschirm- oder Displaynutzer klagen.

Eine Gleichtsichtbrille vereint unterdessen mehrere Sehlösungen in nur einem Brillenglas. Sie bietet sowohl eine Korrektur für das Sehen in der Ferne bei Kurzsichtigkeit als auch eine Korrektur beim Lesen durch die sogenannte Alterssichtigkeit. Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr verlieren Linse und Ringmuskel des Auges ihre Elastizität, was zur Folge hat, dass das Scharfstellen schwieriger wird und der Griff zur Lesebrille nötig wird. Die Gleitsichtbrille vereint derweil drei Sehbereiche in einem Glas: Nahbereich, Fernbereich und Zwischenbereich. Wichtig bei der Entscheidung für eine Gleitsichtbrille ist daher eine entsprechend große Fassung, damit für die einzelnen Sehbereiche ausreichend große Flächen zur Verfügung stehen. Auch sollten die einzelnen Sehbereiche sanft und stufenlos ineinander übergehen. Anfangs ist es ratsam, das neue Sehempfinden mit einer Gleitsichtbrille zu trainieren.

Stark kurzsichtige Personen bedürfen beim Augenoptiker ebenfalls einer besonderen Beratung. Die alte Regel, wonach dicke Brillengläser automatisch für eine hohe Dioptrien stehen, ist längst passé. Moderne Kunststoffe und ein bestimmtes Mineralglas machen auch für extrem Kurzsichtige dünn geschliffene Brillengläser möglich. Für diese und viele andere Lebensbereiche gibt es hochspezialisierte Produkte, aus denen die Augenoptiker nicht zuletzt dank ihrer guten Ausbildung die jeweils beste für ihren Kunden finden werden“, führt ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod abschließend aus.

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Der Wandel der Brille von der ungeliebten Sehhilfe hin zum pfiffigen Mode-Accessoire ist längst vollzogen. Was es beim Kauf der passenden und richtigen Augengläser zu beachten gilt.