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Weihnachtspost aus aller Welt-West

Barbecue statt Gans an Heiligabend

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Entspanntes Fest, Eure Lil Sofie

Lil Sofie Katz verdient auf einer Apfelfarm das Geld für ihre Australien-Reise

Ich werde dieses Weihnachten in Australien anstatt in meiner Heimat Wennigsen verbringen. Im Oktober startete mein großes Abenteuer in ein unbekanntes Land am anderen Ende der Welt. Zum ersten Mal begab ich mich ganz alleine auf große Reisen und bereue meine Entscheidung an keinem einzigen Tag. Ich lerne hier jeden Tag viele neue Menschen kennen, sehe wunderschöne Landschaften, Tiere, sammle neue Erfahrungen und weiß nun, was es heißt, sich alleine um Essen, Geld und einen Platz zum Schlafen zu kümmern und sein Leben alleine zu managen.So gehört für mich jetzt in der Weihnachtszeit auch das Arbeiten zu dem Leben in Australien dazu. Nachdem ich mit einem Mädchen, das ich hier kennengelernt habe, die Ostküste mit dem Auto bereist habe, befinde ich mich jetzt in einem kleinen Dorf namens Stanthorpe. Es ist zweieinhalb Stunden von Brisbane, der nächsten Großstadt, entfernt. Hier arbeite ich auf einer Apfelfarm sechs Tage die Woche, neun Stunden am Tag, um meine Reisekasse wieder auffüllen zu können und damit mein Leben hier weiter zu finanzieren. In dieser Arbeitsphase schlafe ich in einem Workinghostel mit vielen anderen Backpackern, die hier auch Arbeit gefunden haben. Man fühlt sich einfach so, als würde man in einer großen Familie zusammenleben. Wir teilen uns eine Küche und einen Aufenthaltsraum.Es war schon immer ein großer Traum von mir, ein Jahr Work and Travel in Australien zu erleben. Da nahm ich die Tatsache, Weihnachten mal nicht in meiner Heimat zu verbringen, gern in Kauf. Viele Gedanken darüber, wie Weihnachten in einem fremden Land für mich sein würde, habe ich mir vorher gar nicht gemacht. Die ersten Weihnachtslieder wurden schon im November in den Einkaufsläden gespielt, auch mit Weihnachtsschmuck wird in den meisten Läden nicht gespart. Meist sind die Eingänge mit vielen Tannenzweigen und riesigen, kitschigen Weihnachtskugeln geschmückt, wie man es auch von Amerika kennt. Bei 30 Grad Celsius und praller Sonne sieht das irgendwie jedes Mal so aus, als würden sich die Australier mit Weihnachtsschmuck im Sommer einen kleinen Spaß erlauben. Ich kann einfach immer noch nicht ganz realisieren, dass dies hier im Sommer normal ist.Weihnachtliche Süßigkeiten wie zum Beispiel Lebkuchen gibt es hier überall zu kaufen. Doch ich vermisse den Weihnachtsmarkt mit den vielen verschiedenen Gerüchen von Zimt und Schmalzkuchen, auf einen Glühwein in der Kälte würde ich mich auch freuen. So etwas gibt es hier leider nicht, auch einen Adventskranz habe ich noch nicht gesehen.Dafür habe ich einen kleinen Schokoladenadventskalender, der einfach nicht fehlen darf und der ein wenig Weihnachtsstimmung aufkommen lässt. Da unser Hostel keinen Ofen besitzt, fällt das Keksebacken dieses Jahr leider aus. Weihnachten feiern die Australier wie in Großbritannien, das heißt: Geschenke bekommen die Kinder erst am 25. Dezember, der Adventskalender hat meist 25 Türchen.Statt einer Weihnachtsgans an Heiligabend wird in Australien oft eher ein großes Barbecue am 25. Dezember veranstaltet.Ich bleibe an Heiligabend wahrscheinlich hier im Hostel in Stanthorpe. Dort werde ich dann mit vielen anderen Backpackern, die aus ganz verschiedenen Ländern kommen, ein großes Barbecue veranstalten. Wir feiern unsere eigene kleine Weihnachtsfeier als große Familie. Es soll viel gegessen und getrunken werden. Anschließend geht es vielleicht noch in einen Pub, wo wir den Abend ausklingen lassen. Vielleicht fahren wir an einem Weihnachtstag auch noch an den Strand hier in der Nähe, wenn das Wetter gut ist.Für mich ist das alles sehr aufregend, und ich freue mich schon darauf. Natürlich werde ich den traditionellen Abend mit dem Kirchgang, dem guten Essen, den Geschenken und mit der Familie vermissen. Doch ich finde es auch schön und spannend, ein einziges Mal Weihnachten nicht mit seinen gewohnten Traditionen zu erleben und es einfach mal anders zu feiern. In Deutschland werde ich nach meiner Rückkehr im Mai bestimmt noch so einige Weihnachten erleben. Dank der modernen Medien kann ich meine Familie jederzeit per Videoanruf für ein paar Minuten sehen und sprechen. Wer weiß, wann ich noch einmal die Chance bekommen werde, mit Menschen so vieler verschiedener Nationalitäten an einem Tisch Weihnachten zu verbringen. Ich freue mich schon sehr auf das australische Weihnachten als Backpacker im Hostel und ich wünsche allen schöne und entspannte Weihnachtstage. Liebe Grüße an meine Familie und meine Freunde zu Hause. Lil Sofie Katz

Umfrage

„Urgroßnichte und -neffe werden beschenkt“
Ulla Völkner (64) ist Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) Weihnachtsdorf in Barsinghausen – ein Vollzeitjob in der Weihnachtszeit.
Ulla Völkner (64) ist Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) Weihnachtsdorf in Barsinghausen – ein Vollzeitjob in der Weihnachtszeit.
Wie feiern Sie Weihnachten?

Ganz gemütlich und möglichst ohne Stress.

Mit wem verbringen Sie die Feststage?

Mit meinem Mann und mit der Familie.

Wen beschenken Sie in diesem Jahr?

Meine Urgroßnichte Johanna (3 Jahre) und meinen Urgroßneffen Paul (1 Jahr).

Was wünschen Sie sich an diesem Weihnachten besonders?

Dass wir gesund bleiben. Und dass der Terror sowie die Kriege auf der Welt ein Ende haben.

Versenden Sie Weihnachtsgrüße? Falls ja: Wie und an wen?

Ich verschicke handgeschriebene Weihnachtskarten an entfernte Familienangehörige und an Freunde.

Wem möchten Sie an dieser Stelle einen ganz besonderen Gruß übermitteln?

Mein besonderer Gruß zu Weihnachten geht an die Obdachlosen und an Menschen, die tragische Schicksale erlebt haben.

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Lil Sofie Katz verdient auf einer Apfelfarm das Geld für ihre Australien-Reise