Sind Sie bereits Abonnent? Hier anmelden

 

Sind Sie bereits Abonnent? Hier anmelden

Anzeige
Gesund Bewegen

Radeln, balancieren, tanzen – So hält Sport im Wasser richtig fit 

Radeln, balancieren, tanzen – So hält Sport im Wasser richtig fit  Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Vorn wird gehüpft, weiter hinten geradelt: Beim High Intensity Interval Training - kurz H.I.I.T – im Pool wechseln sich die Teilnehmer auf dem Trampolin und dem Fahrrad-Ergometer ab.               Fotos: Henning Kaiser/dpa-tmn (2)

Aqua-Fitness kann sehr fordernd sein. Gerade etablieren sich diverse Trend-Sportarten.

VON TERESA NAUBER Bei dem Wort Aqua-Fitness denkt der einigermaßen trainierte Mittdreißiger an deutlich ältere Menschen, die mit Poolnudel im Wasser herumhüpfen. Er fragt sich skeptisch, wie viele Kalorien dabei wohl draufgehen und welche Muskelpartien profitieren sollen. Im Wasser halten sich Sportler aber mittlerweile auch mit Fahrrädern und Trampolinen fit. Wer das ausprobiert, hat selbst mit einigermaßen trainierten Oberschenkelmuskeln schon nach kurzer Zeit Beine wie Blei – und erkennt: Sport im Wasser kann anspruchsvoll, sehr intensiv und fordernd sein. Ein Überblick. Schwimmende Fitness-Matte Man stelle sic h eine stabile, luftgefüllte Fitness-Matte vor, die auf dem Wasser liegt. Darauf lässt sich von Yoga- und Pilates-Übungen bis zu Elementen aus dem Crossfit fast alles ausführen, was auch an Land geht – nur, dass der Untergrund ziemlich wackelig ist. „Weil Sportarten wie Yoga und Pilates gerade sehr im Trend liegen, hoffen wir, über das sogenannte BE-Board mehr jüngere Menschen zum Aqua-Fitness zu locken“, sagt Anke Scheinpflug. Sie leitet das für die Trainerausbildung zuständige Aqua College des deutschen Geräteherstellers BECO Beermann. Auch die französische Firma Waterflex zum Beispiel stellt solche aufblasbaren Fitness-Matten her.Aqua-Cycling mit Fahrrad-Ergometern 

Radeln, balancieren, tanzen – So hält Sport im Wasser richtig fit -2
Aqua-Jogging eignet sich auch für Sporteinsteiger. Dabei laufen die Teilnehmer durchs tiefe Wasser. Wer Beine und Po noch mehr fordern möchte, kann zum Beispiel mit speziellen Sandalen trainieren. Sie sorgen zugleich für Auftrieb und Widerstand. BECO-Beermann GmbH 

In immer mehr Pools werden Kurse auf speziellen Fahrrad-Ergometern angeboten, die dann im Nichtschwimmerbereich eines Schwimmbades stehen. Idealerweise ist das Wasser dort etwas tiefer als 1,30 Meter, sagt Scheinpflug. Es sollte nicht zu kalt sein: 28 bis 30 Grad seien optimal. Während Cycling an Land vor allem die Ausdauer trainiert, wird es im brusttiefen Wasser mit Kraftübungen kombiniert.

High Intensity Interval Trainings im Wasser


In den Kursräumen der Fitnessstudios hat es sich längst etabliert: hochintensives Training, bei dem sich kurze Intervalle mit maximaler Belastung abwechseln mit Phasen, die für eine vollständige Regeneration zu kurz sind. So wird der Körper richtig gefordert. Unter Wasser wechseln sich Teilnehmer eines High Intensity Interval Trainings zum Beispiel auf einem weich bespannten Trampolin und Fahrrad-Ergometern ab. „Wasser hat einen 14-mal größeren Widerstand als Luft“, erklärt Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln.

Joggen im Tiefwasser mit Auftriebsgürteln

Was an Land fit hält, tut es unter Wasser erst recht. Beim Aqua-Jogging laufen die Teilnehmer ausgerüstet mit Auftriebsgürteln in unterschiedlichem Tempo durchs tiefe Wasser. Solche Kurse werden auch vom Deutschen Schwimmverband (DSV) angeboten, sagt Wolfgang Lehmann, Referent für Gesundheitssport beim DSV. Und weil sie nachweislich helfen, gesund zu bleiben, beteiligen sich die Gesetzlichen Krankenkassen an den Kurskosten. Mit Aqua-Jogging kann jeder anfangen – vom stark Übergewichtigen bis zu Menschen, die zum Beispiel eine erfolgreiche Gelenkoperation hinter sich haben.

Klassisches Aqua-Fitness 

Radeln, balancieren, tanzen – So hält Sport im Wasser richtig fit -3
Prof. Ingo Froböse ist Leiter des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln. 

Ebenfalls als Gesundheitssport anerkannt sind Aqua-Fitness-Kurse. Lehmann bezeichnet sie als Weiterentwicklung der Wassergymnastik. „Aqua-Fitness bedeutet nicht einfach einen Gymnastikkurs ins Schwimmbad zu verlegen“, sagt Lehmann. „Das Wasser wird ganz bewusst als Trainingsgerät eingesetzt.“ Vor allem in Schwimmbädern mit weniger als 30 Grad Wassertemperatur sei es ratsam, sich dabei ordentlich auszupowern, damit man nicht auskühlt.

Aqua-Zumba als Ausdauertraining

Lateinamerikanische Klänge, ein anständiger Hüftschwung, forderndes Ausdauertraining: Das sind die Zutaten, die Zumba zu einer Erfolgsgeschichte gemacht haben. Die Erfinder wollten auch ein wenig Urlaubsfeeling in die Studios bringen. Also bot es sich an, Zumba im Pool anzubieten. „Überall, wo Wasser ist, sollte man Zumba tanzen“, findet Jaromir Cremers, der unter anderem in Schwimmbädern Zumba-Kurse anbietet. Er wechselt große, langsamere Bewegungen mit kleinen schnellen ab. 

Von Turnen bis Yoga: Die besten Sportarten für Kinder 

Bewegung ist wichtig für die kindliche Entwicklung. Doch nicht alle Sportarten eignen sich für den Einstieg. 

Radeln, balancieren, tanzen – So hält Sport im Wasser richtig fit -4
Durch Bewegung werden bei Kindern unter anderem die Muskulatur, die Koordination sowie die Motorik geschult. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

VON MONIKA KOPHAL

Yoga, Turnen und Kampfsport – schon für Kindergarten- und für Grundschulkinder ist das Sportangebot vielseitig. Das ist auch gut so, findet Katja Schmitt, Professorin am Institut für Sportwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Denn durch Bewegung werden nicht nur Muskulatur, Koordination und Motorik geschult.

Auch die sozialen Fähigkeiten spielen beim Sport eine große Rolle, vor allem bei Teamsportarten wie Fuß- oder Handball. „Außerdem ist nachgewiesen, dass Sport die Konzentrationsfähigkeit bei Kindern fördert“, sagt Schmitt. Sport tut also schon jüngeren Kindern gut, vor allem, wenn er in der Gruppe stattfindet.

Konkurrenz- und Wettbewerbsgedanken spielen in der Kindergartenzeit noch keine große Rolle, sagt Ilona E. Gerling. Sie ist Sportlehrerin an der Deutschen Sporthochschule Köln. Ihrer Meinung nach eignet sich aber nicht jede Sportart für Kindergartenkinder. „In diesem Alter sollten Kinder hauptsächlich Sportarten ausüben, bei denen natürliche und spielerische Körperbewegungen angeboten werden“.

Fangen Kinder zu früh mit Sport an, bei dem nur eine bestimmte Muskelgruppe trainiert wird, können Schäden am Skelett die Folgen sein. Wichtig ist deshalb, den kompletten Körper zu trainieren.

Besonders gut eignet sich für den Start das Kinderturnen. Nicole Greßner vom Berliner Turn- und Freizeitsportbund bietet solche Kurse an. „Turnen ist einfach eine sehr gute Grundlage für alle weiteren Sportarten.“

Für Mädchen und Jungen im Kindergartenalter empfehlen die Experten folgende Sportarten:

■ Kinderturnen: Sprossenwände oder umgedrehte Turnbänke motivieren zum Klettern, Laufen, Hüpfen oder Hangeln. Dadurch trainieren Kinder ihre Muskeln und stärken ihre Haltung und Bewegungssicherheit.

■ Kinderjudo: Auch beim Kinderjudo werden die Stütz- und Haltemuskulatur gestärkt und grundlegende koordinative und konditionelle Fähigkeiten geschult.

■ Kindersport im Park: In immer mehr Städten wird laut Schmitt Kindersport im Park angeboten. Ähnlich wie beim Kinderturnen stehen auch hier die natürlichen Bewegungsabläufe im Vordergrund. „Außerdem erprobt das Kind seine Geschicklichkeit.

■ Kinderyoga: Laut Gerling kann Kinderyoga zwar ab drei Jahren begonnen werden, allerdings nur in Verbindung mit Sportarten wie dem Kinderturnen. Kinderyoga allein ist sonst nicht vielfältig genug.

Hat der Kinderkörper ein entsprechendes Muskelkorsett entwickelt, können weitere Sportarten hinzukommen. Gerling empfiehlt jedoch, dass Kinder einseitigen Sport nur in Verbindung mit vielseitigen Sportarten betreiben sollten.

Folgende Sportarten eignen sich ab dem Grundschulalter:

■ Ballsportarten: Bei diesen Sportarten wird auch die soziale Kompetenz gefördert. „Auf dem Spielfeld müssen die Kinder Rollen einnehmen, bewusst miteinander kommunizieren und Empathie aufbringen“, sagt Schmitt.

■ Olympisches Geräteturnen, Sportakrobatik, Rhythmische Sportgymnastik und Ballett: Diese Sportarten können Kinder mit fünf Jahren anfangen. Allerdings brauchen sie dafür eine gute körperliche Grundlage. Der Körper wird hier gezielt auf anspruchsvolle Kunststücke vorbereitet. Das wiederum fördert die Koordinationsfähigkeit der Kinder. 

##publishingDate##

##topicTitle##

Aqua-Fitness kann sehr fordernd sein. Gerade etablieren sich diverse Trend-Sportarten.