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Weihnachtspost aus aller Welt-Ost

Als Freiwilliger in der Favela

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Feliz Natal, Euer Khalat

Khalat Tuku zog es zum Helfen nach Brasilien

Nach meinem Abitur in Garbsen fasste ich den Entschluss, für ein Jahr einen Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren. Nun bin ich seit mehr als drei Monaten in Brasilien und arbeite zusammen mit fünf weiteren Freiwilligen aus Deutschland in einer Kinder- und Jugendeinrichtung in einer Favela São Paulos. Meine Einrichtung, die ARCO, existiert seit 25 Jahren, wird unter anderem von der Schweizerin Heidi Calouri geleitet und bietet Kindern und Jugendlichen die Chance, ihre Freizeit sinnvoll zu nutzen, um nicht der Kriminalität oder den Drogen zu verfallen. Ich unterstütze die ARCO als Freiwilliger, indem ich unter anderem Englisch unterrichte und den Köchinnen, Handwerkern und anderen Lehrern helfe.Am meisten Freude bereitet mir der Unterricht mit meinen Schülern, da es für mich eine spannende Herausforderung ist, einen Klassenraum vom Lehrerpult aus als Autoritätsperson zu betrachten. Zwar fiel es mir zu Beginn noch schwer, Brasilianern, deren Gesichter ich noch nicht einmal unterscheiden konnte und deren Sprache ich nicht zu sprechen wusste, Englisch beizubringen. Doch mit dem Erlernen der portugiesischen Sprache wird mein Unterricht Woche für Woche besser, und ich bin sowohl auf den Fortschritt meiner Schüler als auch auf meinen eigenen sehr gespannt. Inzwischen hat sich bei mir eine gewisse Routine entwickelt, und so beginne ich montags bis freitags meinen Arbeitstag um 8 Uhr ähnlich wie zu Hause – nur mit dem winzigen Unterschied, dass ich mitten in einer Favela Brasiliens bin.

„Meine Einrichtung veranstaltet jedes Jahr zu Weihnachten ein Event, an dem sie plant, allen 600 Kindern ein Weihnachtspaket, finanziert von Spenden, zu überreichen.“

Für Abwechslung sorgen unter anderem die vielen Feste und Feiertage, die in der ARCO zelebriert werden. Meine Einrichtung veranstaltet jedes Jahr zu Weihnachten ein Event, an dem sie plant, allen 600 Kindern ein Weihnachtspaket, finanziert von Spenden, zu überreichen. Auch wir Freiwillige sollten dabei helfen, Spender für die Weihnachtsaktion zu gewinnen. Ansonsten wird Weihnachten in den Favelas mit improvisierten Tannenbäumen, bei über 30 Grad Celsius sowie mit frohem Gesang gefeiert. Gegessen werden dabei exotische Früchte und Fleisch jeglicher Tiere. Am Abend begeben die Familien sich auf die Straßen, um den Nachbarn und Freunden eine frohe Weihnacht zu wünschen. Ich persönlich werde Heiligabend mit meinen Mitfreiwilligen ebenfalls hier in der Favela Aracati verbringen und vielleicht das eine oder andere brasilianische Weihnachtslied mitsingen.

Zwar wird es mir schwerfallen, an den Feiertagen nicht bei meiner Familie zu sein, doch ich bin mir sicher, dass das Lächeln der vielen Kinder während der magischen Bescherung in der ARCO mich aufmuntern wird. Unter anderem wegen der Zeitverschiebung ist es oftmals schwierig, sich bei der Familie zu melden, doch ich weiß, dass auch sie meine Arbeit hier zu schätzen weiß und Verständnis hat. Feliz Natal Hannover! Khalat Tuku

Umfrage

„Zeit ist das größte Geschenk“
Lutz König (53) leitet den Chor des Herrn K., der bereits seit einigen Jahren das vorweihnachtliche Konzert in der St.-Pankratius-Kirche in Burgdorf zur Eröffnung der Lichtwochen gibt.
Lutz König (53) leitet den Chor des Herrn K., der bereits seit einigen Jahren das vorweihnachtliche Konzert in der St.-Pankratius-Kirche in Burgdorf zur Eröffnung der Lichtwochen gibt.
Mit wem verbringen Sie die Festtage?

Mit der gesamten Familie, das heißt, mit meiner Frau und meinen beiden Kindern. Unsere älteste Tochter ist derzeit in Australien und kann leider nicht dabei sein. Mit dabei sind aber meine Schwiegereltern, Onkel und Tante, mein Cousin und seine Ehefrau.

Wie feiern Sie Weihnachten?

Vor allem ganz in Ruhe und entspannt. Der Heiligabend beginnt mit einem gemütlichen Frühstück bei uns mit Onkel, Tante sowie Cousin und dessen Frau, bevor wir dann gemeinsam Bescherung machen. Gegen Abend fahren wir zu meinen Schwiegereltern. Dort gibt es noch einmal eine Bescherung. Wichtig ist uns dabei, dass nicht alle zugleich ihre Geschenke auspacken, sondern dass alle Familienmitglieder das nacheinander machen, damit jedes Geschenk und die Reaktion darauf besondere Aufmerksamkeit bekommt.

Wen beschenken Sie in diesem Jahr?

Meine gesamte Familie.

Was wünschen Sie sich an diesem Weihnachten besonders?

Zeit und Ruhe. Ich finde, die Weihnachtszeit wird mittlerweile so sehr kommerzialisiert, dass Zeit wirklich das größte und schönste Geschenk ist, das man bekommen kann.

Versenden Sie Weihnachtsgrüße? Und falls ja: Wie und an wen?

In erster Linie richten sich meine Weihnachtsgrüße natürlich an die Familie. Ich bekomme aber auch per Whatsapp viele Weihnachtsgrüße von Freunden und Bekannten, die ich alle beantworte.

Wem möchten Sie an dieser Stelle einen ganz besonderen Gruß übermitteln?

Meiner Frau. Denn als Ehepaar stehen wir im Zentrum unseres Lebens und unterstützen uns gegenseitig – egal, in welcher Lebenslage. Deswegen ist meine Frau mein wichtigster Partner. Eine ganz besondere Bedeutung haben aber natürlich auch unsere Kinder.

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Khalat Tuku zog es zum Helfen nach Brasilien